2005

Enugu, November 2005
Liebe FreundInnen und Förderer unserer Kinder und Jugendlichen mit Behinderungen am Therapeutic Day Care Centre in Enugu-Nigeria!
Liebe Mitglieder des Fördervereins für das Therapeutic Day Care Centre in Enugu-Nigeria!

Das Jahr 2005 verabschiedet sich in ein paar Wochen und wir möchten Ihnen auch in diesem Jahr unseren traditionellen Rundbrief zusenden und von unserer Arbeit in diesem Jahr berichten.

Die allgemeine Lage Nigerias hat sich in den letzten Jahren kaum verändert. Trotz des Ölreichtums war Nigeria nach internationaler Statistik im Jahr 2000 das zweitärmste Land der Welt. Und nach einem Bericht des „United Nations Development Programme“ (UNDP) war die Lebenserwartung im Jahr 2003 von 52 auf 43,4 Jahre gesunken.
Offiziell wurde vom Präsidenten des Landes Anfang des Jahres eine Anti-Korruptions-Kampagne ausgerufen – einige Top-Politiker wurden auch abgesetzt und gerichtlich belangt – aber es scheint, wie der inzwischen freien Presse in Nigeria zu entnehmen ist, dass es nur die Politiker trifft, die sich nicht auf der ideologischen Seite der Regierenden befinden.

Dank Ihrer Hilfe und Unterstützung konnten wir auch in diesem Jahr unsere Arbeit ohne Einschränkungen durchführen. Unsere Einrichtung ist inzwischen im ganzen Land bekannt (Nigeria hat etwa 140 Millionen Einwohner) und Familien von Kindern mit Behinderungen fahren Hunderte von Kilometern um sich Rat und Hilfe bei uns zu holen. In unseren beiden Schule betreuen wir etwa 1000 Kinder mit verschiedenartigen Behinderungen; Kinder aus sozial benachteiligten Familien und nicht-behinderte Kinder sind zur Integration auch vertreten. Zusätzlich betreuen wir in Enugu in zwei Wohnheimen während der Schulzeit etwa 100 Kinder und Jugendliche.

Vom 01.01.2005 bis 31.05.2005 ging beim Spendenkonto der Gemeinde Fremdingen die Summe von 5.258,71 Euro ein. Das Päpstliche Missionswerk der Kinder in Aachen (PMK) erhöhte diese Summe um 20 % auf 6.310,00 Euro.
Bereits zum fünften Mal bekamen wir Anfang dieses Jahres das Sternsingergeld der Pfarrgemeinde Güntersleben überwiesen. Die Pfarrgemeinde St. Matermus Güntersleben überwies den Betrag von 5.800,00 Euro an das PMK in Aachen, dort wurde es um 15 % aufgestockt, so dass der Betrag von 6.670,00 Euro auf unser Spendenkonto überwiesen wurde.
Wir bedanken uns bei der Pfarrgemeinde, dem Pfarrgemeinderat und dem Herrn Pfarrer der Pfarrgemeinde Güntersleben von ganzem Herzen für diese ununterbrochene Unterstützung in den letzten fünf Jahren.
In der Zeit vom 01.06. bis 31.08.05 konnte vom Spendenkonto der Gemeinde Fremdingen die Summe von 7.465,25 Euro an das PMK in Aachen überwiesen werden. In diesem Betrag ist eine Spende von 3.000 Euro aus dem traditionellen Brauereifest der Mallersdorfer Schwestern enthalten. Auch die Mallersdorfer Schwestern haben uns damit in diesem Jahr zum fünften Mal in Folge unterstützt. Im September 2005 hatten einige Mitglieder und auch ich – Hildegard Ebigbo - die Möglichkeit die Brauerei, die umfangreichen Klosteranlagen und vor allem die energische und humorvolle Brauereimeisterin, Schwester Doris, kennenzulernen. Es war eine sehr schöne und interessante Erfahrung für uns alle. Ein herzliches Vergelts Gott an die Mallersdorfer Schwestern!
Der Betrag von 7.465,25 Euro wurde wieder um 20 % erhöht, sodass im November die Summe von 8.959 Euro auf unser Spendenkonto überwiesen wurde.
Das bedeutet, dass uns für die ersten acht Monate des Jahres 2005 Spendenmittel in Höhe von 21.939 Euro zur Verfügung stehen.

Bis zum Jahresende 2005 werden wir etwa 17 Millionen Naira (~ 106.250 Euro) für Gehälter, Unterhalt der Schulfahrzeuge, Nahrungsmittel für die Kinder in den Wohnheimen, Reparaturen und für Büro – sowie für pädagogische Materialien ausgeben. Mindestens 2/3 der Ausgaben werden für die Gehälter der etwa 115 MitarbeiterInnen benötigt. Wir hoffen in diesem Jahr in Nigeria auf Einnahmen von etwa 9,5 Millionen Naira durch Beiträge der Eltern, Spenden in Nigeria und den Verkauf von Produkten der Werkstätten. Dadurch ergibt sich für uns eine Diskrepanz von 7,5 Millionen Naira (46.875 Euro), die wir durch Spenden abdecken müssen.
Innerhalb Nigerias bekamen wir in diesem Jahr zwei erfreuliche Spenden. Vom Erlös des Weihnachtsbasars des „Berger Ladies Help Fund“ (Vereinigung deutscher Frauen der Firma Berger) erhielten wir den Betrag von 200.000 Naira (1.250 Euro) für Malerarbeiten am Gebäude in dem die Werkstätten untergebracht sind. Aus einer Charity-Modenschau in Lagos (größte Stadt Nigerias) wurde uns die Summe von 260.000 Naira (1.625 Euro) zur Verfügung gestellt für die Anschaffung eines gebrauchten Generators, ebenfalls für die Werkstätten.

Ein unvergessliches Ereignis wird für uns die Mitgliederversammlung am 26.08.2005 im Pfarrgemeindesaal in Fremdingen bleiben. Außer mir war es auch meinem Mann, Prof. Dr. P. Ebigbo, möglich daran teilzunehmen. Viele Vereinsmitglieder und ehemalige „Volunteers“ nahmen daran teil. Besucher aus allen Teilen Deutschlands kamen angereist, selbst aus der Schweiz und Frankreich konnten wir Gäste begrüßen.
Zur Veranschaulichung des Abends möchte ich an dieser Stelle Christiane Neumanns Zeitungsbericht (selbst ehemalige Volunteer des TDCC) über die Mitgliederversammlung zitieren.

Fremdingen, 26.08.2005 Mitgliederversammlung des Fördervereins des TDCC, Enugu/Nigeria. MIT LIEBE UND VERTRAUEN BRÜCKEN BAUEN unter diesem Motto stand das diesjährige Treffen aller Mitglieder des Fördervereins, Freunde, ehemaliger und zukünftiger Praktikanten des T.D.C.C. Der Versammlungsraum in der Pfarrgemeinde Fremdingen erwies sich als zu klein und platzte aus seinen Nähten als um 19:00 Uhr „african time“ (sprich mit Verspätung) Njikoha Ebigbo die Versammlung eröffnete. Nach traditioneller Sitte stand ein Gebet als erstes auf dem Programm, was Esther Ebigbo in Form eines Liedes wunderbar umsetzte. Nach einigen trockenen Themen, wie Tätigkeits- und Kassenbericht ergriff Prof. Dr. Peter Ebigbo das Wort. Seine als Vortrag angekündigte Rede war vielmehr ein reales Märchen über die Verkettung von vielen unwahrscheinlichen Wahrscheinlichkeiten (frei nach Kirkegard), die erst zur Begegnung von Hildegard und Peter Ebigbo und später zur Gründung einer Schule für behinderte Kinder führte. Der bescheidene Anfang mit drei zu fördernden Kindern in einer Garage wuchs heran zu zwei beachtlichen Schulen, Kindergarten und Werkstätten mit mittlerweile 1.000 Kindern und Jugendlichen. Hildegard ging in ihrem Erzählteil des „Märchens“ detailliert und lebendig auf den schulischen Alltag mit all seinen Hindernissen und Erfolgen ein. Mehrere kurze Videos und Dias ergänzten anschaulich die Berichte. Einige sehr junge Versammlungsteilnehmer hatten im Anschluss die Gelegenheit Frau Hildegard Ebigbo ihre Spende zu überreichen, die sie mit einer selbst einstudierten Zirkusnummer am Tag zuvor gesammelt hatten. Den Abschluss bildete ein fröhlich-herzliches Beisammensein, bei dem Erzählungen, Erinnerungen, ein paar Tränen des Abschieds – aber auch die Freude auf ein Wiedersehen – Platz hatten.

Mein Mann Prof. Dr. P. Ebigbo, hat das TDCC von Anfang an tatkräftig unterstützt und steht uns auch jetzt immer noch mit Rat und Tat zur Seite, wenn er gerufen wird.
Er ist klinischer Psychologe, zur Zeit Vize-Rektor der „University of Nigeria“, Vorstizender des „African Networks for Prevention and Protection against Child Abuse and Neglect“ (Afrikanische Verbindung für Kindervernachlässigung und –misshandlung) und auch Mitglied des „Afrikanischen Arbeitskreises bei der Afrikanischen Union für Kinderrechte und Wohlfahrt“ mit Sitz in Addis Abeba.

Der Förderverein für das TDCC hat inzwischen in Deutschland 48 Mitglieder. Allen Mitgliedern und vor allem dem Vorstand möchten wir für die in diesem Jahr geleistete Arbeit herzlich danken. Unser besonderer Dank geht an die 1. Vorsitzende, Frau Irmengard Schaller. Für sie stellt die Arbeit des Vereins Verantwortung und Verpflichtung dar, die sie seit Jahren übernommen hat.
Ein ebenfalls spezieller Dank geht an den 2. Vorsitzenden, Herrn Lothar Kolb, der trotz vieler beruflicher und privater Verpflichtungen immer bereit ist sich für den Verein und die Arbeit einzusetzen; und an seine Frau Renate, die durch ihre stete Ansprechbarkeit, ihre Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft sehr viel leistet.
Auch die Arbeit der Schriftführerin, Frau Verena Nitsche und der Schatzmeisterin, Frau Elvira Weiß schätzen wir sehr und danken ihnen für die extra geleistete Arbeit.
Den Beisitzern des Fördervereins Frau Erika Ulmer, Frau Brigitte Kreutner, Frau Waltraud Jaumann und Herrn Dr. Alanna Ebigbo gebührt ebenfalls unser herzlicher Dank. Nicht vergessen wollen wir Herrn Dr. Njikoha Ebigbo, der für die Öffentlichkeitsarbeit im Verein zuständig ist und seine Aufgabe gewissenhaft durchführt.

Eine Große Freude erlebten die Kinder und MitarbeiterInnen unserer Schule am 06.11.05 als ein „neuer“ Bus ankam. Herr Hermann Hausmann aus Kaisersbach besorgte uns diesen gebrauchten Bus mit nur 50.000 km, sammelte in seinem Freundeskreis Spendengelder und organisierte alle nötigen Abwicklungen in Deutschland bis zur Verschiffung. Viele Telefonanrufe seinerseits waren nötig, und wir sind Herrn Hausmann sehr dankbar für seine Mühe. Dieser Bus, der in Deutschland als altes Fahrzeug abgeschrieben ist, kann hier sicherlich noch für 10 bis 15 Jahre eingesetzt werden.

Auch Sabine Metter wollen wir hier danken. Sie hat über die „Münchner Rück-Versicherung“ Spendengelder für die Transportkosten des Busses besorgen können.

Allen Spendern, die uns im Jahr 2005 unterstützt haben, danken wir von ganzem Herzen. Vor allem danken wir den treuen Spendern, die Patenschaften übernommen haben und dies oft schon seit Jahren tun. In diesem Jahr ist die Zahl der Patenschaft-Spender auf 31 gestiegen.

Dem Päpstlichen Missionswerk der Kinder in Aachen (PMK) möchten wir herzlich danken für die prompte und zuverlässige Aufstockung der Spendengelder und für das Ausstellen von Spendenquittungen für unsere Spender.

Unser Dank geht auch an den Bürgermeister und die Gemeinde Fremdingen, die es uns ermöglichen das Spendenkonto über die Gemeinde zu führen.

Ein großer Dank gebührt unseren ehemaligen Volunteers. Viele von ihnen haben uns nicht vergessen und helfen uns durch verschiedene Initiativen, Patenschaften und kreative Projekte. Die zahlreiche Teilnahme an unserer Mitgliederversammlung am 26.08.05 in Fremdingen ist ein Beweis dafür, dass sich viele von ihnen mit uns in einer großen, weltweiten Familie verbunden fühlen.

Zum Schluss möchte ich Ihnen allen noch einmal im Namen unserer Kinder, Eltern und MitarbeiterInnen von Herzen für Ihre Unterstützung und Hilfe im Jahr 2005 danken. Sie haben es uns ermöglicht benachteiligten Kindern und Kindern, die einer speziellen Förderung bedürfen, zu helfen und zu erziehen.

MAY GOD BLESS AND REWARD YOU ALL !

Wir hoffen und wünschen uns, dass wir auch im Jahr 2006 mit Ihrer Hilfe weiter arbeiten können zum Wohl unserer Kinder in Nigeria.

Wir wünschen Ihnen allen ein gesegnetes und friedvolles Weihnachtsfest und ein gutes, zufriedenes und glückliches Neues Jahr.

Ihre
Hildegard Ebigbo


Kinder der Werkstätten während der Trockenzeit beim Wasserholen am Fluss.

 




2004

Enugu, November 2004
Liebe FreundInnen und Förderer unserer Kinder und Jugendlichen mit Behinderungen am Therapeutic Day Care Centre in Enugu – Nigeria.

Das Jahr 2004 geht mit Riesenschritten dem Ende zu und wir möchten Ihnen auch in diesem Jahr unseren traditionellen Rundbrief rechtzeitig vor Weihnachten zusenden und von unserer Arbeit in Enugu – Nigeria berichten.
Zuerst möchte ich Ihnen einen kleinen Einblick in das Land Nigeria geben.

Nigeria liegt an der westafrikanischen Küste und grenzt an den atlantischen Ozean an. Es umfasst ein Gebiet von 923.769 qkm mit einer Einwohnerzahl von etwa 135 Millionen. Mindestens die Hälfte davon sind Kinder. Das Pro-Kopf-Einkommen beträgt etwa 300 Dollar im Jahr und jeder vierte Schwarzafrikaner ist ein Nigerianer.

Nigeria hat über 300 ethnische Gruppen; jede Gruppe hat ihre eigene Sprache. Die größten Gruppen stellen die Hausa im Norden, die Yoruba im Südwesten und die Igbo im Südosten dar. Entsprechend viele Menschen in Nigeria sprechen diese drei Sprachen, nämlich Hausa, Yoruba und Igbo. Die offizielle Sprache im ganzen Land ist Englisch.
Bis 1960 war Nigeria eine englische Kolonie; am 01.10.1960 wurde das Land selbständig. Seit der Unabhängigkeit hatte Nigeria insgesamt 30 Jahre lang Militärregierungen. Seit fünf Jahren haben wir wieder eine Demokratie.
Die Menschen Nigerias sind sehr religiös und gläubig. Etwa die Hälfte sind Moslems, die hauptsächlich im Norden leben. Die andere Hälfte sind Christen und Menschen die noch an ihren althergebrachten Naturreligionen festhalten. Früher wurden sie Heiden genannt.
Unter den christlichen Kirchen sind die pfingstlichen Gemeinden sehr im Kommen. Sie glauben und praktizieren Wunderheilungen und hoffen, dass sich auch Reichtum und Wohlstand erbeten lassen, wenn man nur stark genug singt und tanzt.

Die HIV-/AIDS-Pandemie hat auch Nigeria erfasst und man geht von einer Prevalenzrate von über 5 % aus. Das würde bedeuten, dass bei einer Einwohnerzahl von 135 Millionen Menschen, etwa 6,75 Millionen mit dem HI-Virus infiziert sind. Im ganzen Land gibt es 25 Zentren, in denen jeweils etwa 500 Personen, die an AIDS erkrankt sind, Anti-Retrovirale-Medikamente zu einem stark subventionierten Preis bekommen. Die Mehrzahl der Menschen hat keinen Zugang zu diesen Medikamenten, da sie sehr teuer sind. Sie können sich diese einfach nicht leisten und sterben frühzeitig.
Die durchschnittliche Lebenserwartung in Nigeria beträgt 52 Jahre. Von 1000 lebend geborenen Kindern erreichen 107 nicht das 1. Lebensjahr. Etwa zwei Drittel der Menschen Nigerias leben in absoluter Armut.

Obwohl die allgemeine Schulpflicht besteht, sind etwa 43 % der Kinder Nigerias im Alter von 6 - 10 Jahren nicht in der Schule.
Die erwähnten Statistiken sind aus dem Buch “Children´s and Women´s Rights in Nigeria: A Wake-up Call”, herausgegeben in Abuja und von UNICEF Nigeria.

Nun möchte ich aber zu unseren internen Statistiken übergehen.
Wir betreuen in diesem Jahr in Enugu etwa 480 Kinder und Jugendliche, an der Integrativen Schule in Ihiala etwa 460.
Sie werden in Enugu von 80 MitarbeiterInnen und in Ihiala von 30 unterrichtet und betreut.
In Enugu betreuen wir Kinder und Jugendliche von 2 - 30 Jahren mit Lern- und geistiger Behinderung, Hör- und Sprachbehinderung, Zerebralparese und Autismus. Auch mehrere Kinder (etwa 30 %), die nicht behindert sind, besuchen in Enugu den Kindergarten und die Grundschule. In den Werkstätten haben wir ausschließlich Jugendliche und junge Erwachsene mit Behinderungen.

In Ihiala besuchen Kinder mit leichter bis mittelgradiger Hör- und Sprachbehinderung, Lern- und geistiger Behinderung und Körperbehinderung den Kindergarten und die Grundschule. Die Mehrzahl der Kinder dort kommt aus den benachbarten Dörfern und sind nicht behindert.

Bis zum Jahresende 2004 werden wir etwa 15 Millionen Naira (100.000 EUR) für Gehälter, Schulfahrzeuge und Nahrungsmittel für die Kinder in den Wohnheimen, Reparaturen und Büro- und pädagogische Materialien ausgeben. Etwa 10,5 Millionen Naira werden für Gehälter benötigt und 4,5 Millionen für die anderen, oben aufgeführten Posten.
Wir hoffen in diesem Jahr, in Nigeria auf Einnahmen von 8,5 Millionen Naira, durch Beiträge der Eltern, Spenden in Nigeria und Verkauf von Produkten der Werkstätten. Dadurch ergibt sich für uns eine Diskrepanz von 6,5 Millionen Naira (43.335 EUR).

Wenn wir von den Eltern höhrere Beiträge verlangen, hat dies zur Folge, dass sich nur noch besser verdienende Eltern unsere Schule für ihre Kinder leisten können. Auch haben wir Kinder deren Eltern nichts oder nur einen bestimmten Teil des Schulgeldes bezahlen.
Für das 1. Quartal 2004 bekamen wir vom Päpstlichen Missionswerk der Kinder in Aachen (PMK), die Summe von 10.150,20 EUR überwiesen, nachdem vom Spendenkonto der Gemeinde Fremdingen 8.120,16 EUR dorthin überwiesen wurden. Das PMK erhöhte also den Betrag um 25 %.
Im 1. Quartal 2004 bekamen wir in diesem Jahr, bereits zum 4. Mal, das „Sternsingergeld“ der Gemeinde Güntersleben in Höhe von 5.753,06 EUR, welches vom PMK auf 6.616,01 EUR erhöht wurde (15 %).
Insgesamt hatten wir also im 1. Quartal dank Ihrer Hilfe die beachtliche Spendensumme in Höhe von 16.766,20 EUR.

An dieser Stelle möchten wir der Gemeinde Güntersleben und dem Pfarrgemeinderat, für ihre großzügige Geste herzlich danken. Auch der Eine-Welt-Verein (HARAMBE) in Güntersleben, hat uns in diesem Jahr wieder eine Spende in Höhe von 1.500 EUR zukommen lassen und die Kolpingfamilie Güntersleben in Höhe von 500 EUR.
Den Vereinsmitgliedern gilt unser herzlicher Dank. Seit vielen Jahren schon sind wir ihre Spendenempfänger. Auch die Nardini-Realschule der Mallersdorfer Schwestern hat uns in diesem Jahr nicht vergessen und gab uns eine Spende im 1. Quartal von 1.000 EUR.
Vielen Dank an die Schwestern und Schülerinnen der Schule.

Von April bis einschließlich Juli 2004 wurden von der Gemeinde Fremdingen Spenden in Höhe von 7.758,06 EUR an das PMK in Aachen überwiesen. Das PMK erhöhte diesen Betrag wieder um 25 %, auf 9.700,00 EUR.
In diesem Betrag ist eine Spende von 3.000 EUR vom traditionellen Brauereifest der Mallersdorfer Schwestern enthalten.
Unser herzlichstes Vergelt´s Gott geht an die Schwestern der Klosterbrauerei in Mallersdorf, die uns damit zum 4. Mal großzügig unterstützt haben.
Für die ersten 7 Monate des Jahres 2004 hatten wir Spenden von insgesamt 26.466,20 EUR empfangen.

Die Spendenaufstellung von August bis Dezember 2004 werden wir erst gegen Ende des Jahres erhalten.

Allen Mitgliedern und dem Vorstand des Fördervereins für behinderte Kinder in Enugu – Nigeria mit Sitz in Deutschland, möchten wir von ganzem Herzen danken.
Besonders danken möchten wir der 1. Vorsitzenden, Frau Irmengard Schaller; sie sieht die Arbeit für den Verein als ihre persönliche Aufgabe an, dem 2. Vorsitzenden Herrn Lothar Kolb und der ganzen Familie Kolb, die schon seit vielen Jahren unermüdlich für uns tätig sind. Der Schriftführerin Frau Verena Nitsche, sie hat dem Verein eine Website ermöglicht unter http//www.foerderkreis-tdcc.de und der Schatzmeisterin, Frau Elvira Weiß, die Überweisungen, Abrechnungen und Aufstellungen stets sehr genau und pünktlich ausführt, danken wir ebenfalls sehr herzlich.
Auch den Beisitzern des Fördervereins Frau Erika Ulmer, Frau Brigitte Kreutner, Frau Waltraud Jaumann und Herrn Alanna Ebigbo gebührt unser Dank. Wir wissen, dass sie alle viel Zeit und Energie der Vereinsarbeit widmen.

Allen unseren treuen Spendern, die Patenschaften übernommen haben, manche spenden seit vielen Jahren regelmäßig, können wir nicht genug danken. Zur Zeit haben wir 29 Spender, die Patenschaften übernommen haben. Sie leisten einen großen Beitrag in der Hilfe und Erziehung für benachteiligte Kinder in Nigeria.
Dem Päpstlichen Missionswerk der Kinder in Aachen sei unser herzlicher Dank ausgesprochen für die prompte und zuverlässige Aufstockung der Spendengelder.
Danken möchten wir auch dem Bürgermeister, Herrn Klaus Lingel, und dem Gemeinderat der Gemeinde Fremdingen, die es uns ermöglichen, das Spendenkonto über die Gemeinde zu führen.

Vielen Dank auch an alle unsere Volunteers - ehemalige und jetzige - viele von ihnen haben die Arbeit mit den Kindern in Enugu nicht vergessen und unterstützen uns durch verschiedenste Initiativen, Patenschaften und kreative Projekte.
So hat eine Gruppe von vier ehemaligen Volunteers für das Jahr 2004 einen interessanten Kalender über die Kinder der Schule zusammengestellt und verkauft, zum Teil auch auf den Straßen Würzburgs. Der Erlös davon war mehr als 1.000 EUR. Danke an Eva-Maria, Maria, Steffen und Gudrun.

Der Höhepunkt unseres Schuljahres in Enugu war die Feier des Silberjubiläums am 01. April 2004 im Schulhof. Alle Kinder, MitarbeiterInnen, Eltern und viele Gäste nahmen daran teil. Es gab Essen und Trinken, Musik, Tanz, Gebete und Unterhaltung von den Kindern und es ist ein unvergessliches Ereignis für uns alle geworden. Mit den Spenden von diesem Fest hat unsere Elternvereinigung zwei eigene Räume für die 3- bis 4-jährigen Kinder des Kindergartens ausgebaut.

Mitte Dezember 2003 konnten wir mit Ihren Spenden einen Hiace-Minibus kaufen. Es ist ein gebrauchtes Auto, von Europa nach Nigeria eingeführt und kostete uns 10.000 EUR. Es wird für Erledigungen, Transporte von kranken Kindern und Besuche bei den Eltern benötigt.

Zum Schluss möchte ich Ihnen allen im Namen unserer Kinder, Eltern und MitarbeiterInnen von Herzen für Ihre Unterstützung und Hilfe im Jahr 2004 danken.

MAY GOD BLESS AND REWARD YOU ALL!

Wir hoffen auch im Jahr 2005 mit viel Energie und Engagement weiter arbeiten zu können und versprechen Ihnen, Ihre Spenden zum Wohl unserer Kinder, die spezielle Hilfe und Förderung brauchen, zu verwenden.

Wir wünschen Ihnen allen ein friedvolles und gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes, zufriedenes und glückliches Neues Jahr.

Ihre
Hildegard Ebigbo


Vor zwei Jahren stellte ich Ihnen Queen in unserem Rundbrief vor. Sie wurde gleich
nach der Geburt, wegen schweren Missbildungen an Gesicht und Kopf, von den Eltern ausgesetzt
und lebte die ersten 5 ½ Jahre in einer Nische in einem Krankenhaus. Sie litt unter starken Deprivationsstörungen.

Im Alter von 6 Jahren wurde sie in der Schweiz
mehrere Male operiert und danach kam sie zu uns.
Sie ist jetzt seit 2 ½ Jahren bei uns und hat in jeder
Hinsicht gewaltige Fortschritte gemacht. Sie ist ein
aufgewecktes, aktives Kind geworden, die viel mit
den anderen Kindern spricht und spielt.

 

Dank der treuen Patenschaft und Hilfe einer Spenderin aus Fremdingen, veranstalteten wir eine Abschiedsparty für Mary-Nwanneka. Sie besuchte bei uns Kindergarten, Grundschule und die Werkstätten, wo sie zur Schneiderin ausgebildet wurde.
Zum Abschied bekam sie von unserer Spenderin eine neue Nähmaschine, Stoffe, Bügeleisen, Schere und andere Werkzeuge, damit sie nun selbständig sein kann.




2003

Enugu, November 2003
Liebe FreundInnen und Förderer unserer Kinder mit Behinderungen am "Therapeutic Day Care Centre" in Enugu-Nigeria!

In wenigen Wochen werden wir wieder ein Weihnachtsfest feiern und einen neuen Jahreswechsel erleben. Da wird es Zeit Ihnen unseren Rundbrief zu senden. Nun jährt es sich zum zehnten Mal, dass wir in unserem Rundbrief von unserer Arbeit hier in Enugu berichten, um damit unsere treuen Freunde, die uns schon so lange unterstützen, auf dem laufenden zu halten.

Das Jahr 2003 war für Nigeria ein sehr wichtiges Jahr, da auf allen Ebenen Wahlen stattfanden. Landräte, Gouverneure und der Präsident wurden gewählt, einschließlich der Abgeordneten des Landtages und des Bundestages. Leider waren die gesamten Wahlen schon im Vorfeld von der regierenden Partei so manipuliert, dass man nicht mehr von freien und fairen Wahlen sprechen konnte. Interessant ist die Tatsache, dass nur ehemalige Generäle der Armee als Präsidentschaftskandidaten zur Verfügung standen, vermutlich weil sich nur diese den teuren Wahlkampf leisten konnten. Erwartungsgemäß kam die Regierungspartei mit großer Mehrheit an die Macht, so dass wir nun eine relativ unbedeutende Opposition haben. Die einzige ernst zu nehmende Opposition in Nigeria ist die nigerianische Gewerkschaft der Arbeiter, die im Juli 2003 einen Generalstreik ausrief als Antwort auf willkürliche, massive Benzinpreiserhöhungen. Der Streik wurde im ganzen Land befolgt, dauerte 8 Tage und hatte zur Folge, dass die Regierung die Preiserhöhungen teilweise revidieren musste.

Neben den ständig bestehenden Spannungen zwischen Moslems im Norden und Christen im Süden Nigerias ist das "Niger-Delta" im Südsüdosten ein großes Unruhegebiet. Im "Niger-Delta" wird das "schwarze Gold" Nigerias, das Öl, abgebaut. Die Umwelt wird zerstört und die dort lebende Bevölkerung fühlt sich ausgenutzt und verarmt, obwohl sie auf Millionen sitzen. Der Großteil des Ölgeldes geht an die multinationalen Konzerne und an korrupte Regierungsmitglieder. Die jungen Leute in den Ölgebieten greifen immer öfters zur Waffe, zerstören die Anlagen und entführen Mitarbeiter der Konzerne. Täglich verliert Nigeria Millionen von Naira aufgrund dieser Spannungen und Unruhen.

Die HIV/AIDS-Pandemie hat auch Nigeria nicht verschont und man spricht von einer Infektionsrate von 5 - 10 %. Bei einer Bevölkerung von 123 Millionen kann man von Millionen von Infizierten und Kranken ausgehen. Leider gibt es nicht genügend antiretrovirale Medikamente auf dem Markt und für viele Menschen sind sie auch zu teuer, um den verheerenden Effekt dieser Krankheit in den Griff zu bekommen. Auch in unserer Schule haben wir mehr und mehr Aids-Waisen. Drei unserer Mitarbeiterinnen starben in den letzen Jahren an dieser Krankheit und während ich diesen Bericht schreibe, wurde eine Mitarbeiterin, die seit zwölf Jahren bei uns beschäftigt ist, mit dieser Krankheit diagnostiziert. Wir werden ihr helfen, die antiretroviralen Medikamente zu bekommen und zum Glück gibt es jetzt eine Möglichkeit der Behandlung, wenn auch keine Heilung.

Im Jahr 2003 konnten wir neue Toiletten für die Kindergartenabteilung bauen, neun Klassenzimmer in der Grundschule renovieren und einen neuen Brunnen für den Werkstättenbereich bauen. Diese sehr notwendigen und zu unserer Zufriedenheit abgeschlossenen Projekte, helfen uns die Arbeit mit den Kindern besser zu gestalten.

Unsere Ausgaben für Gehälter werden bis zum Jahresende etwa 10 Millionen Naira sein, das sind etwa 71.430,- Euro. Für die Schulfahrzeuge, Nahrungsmittel der Kinder in den Wohnheimen, kleinere Reparaturen und einfache Büro- und pädagogische Materialien werden wir bis Ende 2003 etwa 3 Millionen Naira ausgeben, das sind etwa 21.431,- Euro. Für unseren täglichen Schulalltag benötigen wir also für das Jahr 2003 etwa 13 Millionen Naira, etwa 92,860,- Euro. Auffallend dabei ist, dass wir für Gehälter mehr als das dreifache ausgeben als für die anderen Posten zusammen. Dies war schon in den letzten Jahren der Trend und wie ich bereits in früheren Rundbriefen erwähnt habe, müssen die Arbeitsbedingungen für unsere MitarbeiterInnen attraktiv sein, um sie für längere Zeit zum Wohl der Kinder einsetzen zu können. Durch Beiträge von Eltern unserer Kinder und Einnahmen von dem Verkauf der Werkstättenprodukte werden wir im Jahr 2003 etwa 7 Millionen Naira einnehmen, das sind etwa 50.000,- Euro. Wir werden also eine Diskrepanz von etwa 6 Millionen Naira (etwa 42.860 Euro) haben.

Im ersten Quartal 2003 hatten wir ein Spendenaufkommen von 11.615,32 Euro, davon war beinahe die Hälfte nämlich 5.783,93 Euro, eine Spende der Pfarrgemeinde Güntersleben aus dem Sternsingererlös des Jahres 2003. Die Pfarrgemeinde Güntersleben hat mit dieser Spende zum dritten Mal ihr "Sternsingergeld" für unser Projekt zur Verfügung gestellt. Unser herzlicher Dank geht an die Pfarrgemeinde Güntersleben für diese einmalige Geste. Auch dem Eine-Welt-Verein in Güntersleben gebührt unser herzlicher Dank. Seit Jahren schon sind sie an unserer Arbeit interessiert und unterstützen uns regelmäßig. Die Spendengelder des 1. Quartals 2003 wurden vom PMK (Päpstliches Missionswerk der Kinder in Aachen) um 25 %, das sind 2.903,82 Euro, erhöht, so dass wir im 1. Quartal Spenden in Höhe von insgesamt 14.519,12 Euro zur Verfügung hatten.
Vom April bis einschließlich Juli 2003 erhielten wir Spenden in Höhe von 9.859,98 Euro. In diesem Betrag ist eine Spende von 3.000,- Euro aus dem jährlichen Brauereifest der Klosterbrauerei Pfaffenberg der Mallersdorfer Schwestern enthalten. Auch sie haben uns bereits zum dritten Mal großzügig unterstützt und unser herzliches "Vergelt’s Gott" geht an die Mallersdorfer Schwestern.
Die Nardini-Realschule für Mädchen der Mallersdorfer Schwestern überwies im Jahr 2002 die Summe von 1.000,- Euro für unsere Kinder und im 2. Quartal 2003 nochmals 500,- Euro. Wir danken allen Schülerinnen, insbesondere der Klasse 9b, für ihr Engagement.
Die Spenden ab August 2003 sind zu diesem Zeitpunkt noch nicht abgerechnet. Wir danken ganz besonders dem Päpstlichen Missionswerk der Kinder in Aachen, das im letzten Jahr Ihre Spenden an uns um 35 % erhöhte und sie in diesem Jahr bis jetzt um 25 % erhöhte.

Allen Mitgliedern und dem Vorstand des Fördervereins für behinderte Kinder in Nigeria mit Sitz in Deutschland können wir nicht genug für ihre Arbeit danken. Der Förderverein ist zu unserer Pulsader geworden und wir haben hier in Nigeria das Gefühl, auch wenn die Bedingungen und Verhältnisse manchmal sehr schwierig sind, dass wir durch die Solidarität und Anteilnahme unserer Freunde in Deutschland neuen Mut gewinnen und es immer wieder "schaffen" werden.
Unser besonderer Dank geht an die 1. Vorsitzende Frau Irmengard Schaller, den 2. Vorsitzenden Herrn Lothar Kolb, die Schriftführerin Verena Nitsche und die Schatzmeisterin Frau Elvira Weiß. Wir schätzen die wertvolle Zeit und Energie, die sie für uns aufbringen sehr.

Von unsagbarem Wert für das Fortbestehen unserer Arbeit sind die treuen Spender der Patenschaften, die regelmäßig, und manche schon seit mehr als 10 Jahren, unsere Arbeit mit behinderten und benachteiligten Kindern unterstützen. Wir danken Ihnen von Herzen. Jede einzelne Patenschaft ist für uns Gold wert!
Dem Frauenkreis Fremdingen des katholischen Frauenbundes sei ein besonderer Dank ausgesprochen. Die Frauen organisierten im April 2003 eine Ostereieraustellung und einen Osterbasar mit vielen Bastel- and Stickarbeiten und erinnerten dabei an unsere Einrichtung für Kinder mit speziellen Bedürfnissen. Arbeiten im Wert von 1.500,- Euro wurden dabei verkauft und an uns gespendet. Wir sind allen engagierten Frauen dankbar dafür, vor allem der 1. Vorsitzenden, Frau Marianne Putz.

Danken möchte ich auch der Gemeindeverwaltung Fremdingen, die uns die Führung des Spendenkontos ermöglicht.
Nicht vergessen möchte ich meinen Mann, Prof. P.O. Ebigbo, der uns durch seinen Einfluss vor allem bei "offiziellen Angelegenheiten" im Land Nigeria unentbehrlich ist und seit Bestehen des TDCC die Arbeit uneingeschränkt unterstützt hat.

Nun möchte ich Ihnen ein wenig Einblick in unsere tägliche Arbeit geben und wie Ihre Spendengelder uns weiter helfen:

Familie Ch. hat fünf Kinder, vier davon sind in unserer Schule; der einzige Sohn ist schwer hör- und sprachbehindert, die drei Schwestern sind nicht behindert aber im Rahmen der Integrationsbestrebungen konnten wir auch die Schwestern in unsere Schule aufnehmen nachdem die Eltern darum baten.
Der Vater ist ein kleiner Händler, die Mutter hatte eine Anstellung beim Staat und war dadurch die Hauptverdienerin. Vor einigen Jahren wurde die Mutter nierenkrank und der Zustand verschlimmerte sich. Eine Dialyse konnte sich die Familie nicht leisten und so starb die Mutter vor 2 Jahren. Die Familie hing nun regelrecht in der Luft. Sie mussten aus der Wohnung ausziehen, da sie eine vom Staat finanzierte Wohnung für die Mutter war. Der Vater konnte gerade genug Geld verdienen um alle durchzufüttern aber an Schulgelder war nicht mehr zu denken. Schon während der Krankheit der Mutter konnte die Familie die Schulgelder nicht mehr aufbringen, da die Familienfinanzen für Medikamente aufgebraucht wurden. Durch Ihre Unterstützung und Spenden war es uns möglich, allen vier Kindern die weitere Schulausbildung bei uns zu ermöglichen. Für drei Jahre bezahlten alle vier Kinder kein Schulgeld und inzwischen konnten drei ihre Grundschulausbildung bei uns abschließen. Die jüngste Tochter wird noch weitere zwei Jahre bei uns die Schule besuchen.
Was wäre aus dieser Familie geworden ohne unsere Möglichkeit zur Hilfe? An dem Tag, an dem ich dem Vater versicherte, dass seine Kinder auch ohne Schulgeld bei uns bleiben können, weinte er in meinem Büro.
An einem zweiten Beispiel möchte ich Ihnen zeigen, wie durch unsere Arbeit auch MitarbeiterInnen rehabilitiert werden können:
J. kam vor mehr als zehn Jahren zu uns. Sie war Anfang 20 und sah sehr verunsichert aus, sie konnte z. B. Blickkontakt nicht aufrecht erhalten. Ihr Vater, der unsere Schule angestrichen hatte, bat mich, sie anzustellen.
J. war nicht verheiratet und hatte eine kleine Tochter von drei Jahren, für die sie sorgen musste. Sie hatte keine Berufsausbildung. Wir gaben ihr eine Anstellung in unserem Kindergarten, d. h. wir lernten sie an mit schwierigen, kleinen Kindern zu arbeiten. Anfangs war J. sehr unkonzentriert und verließ ihre Kindergruppe öfter ohne Entschuldigung. Wir boten ihr an ihre kleine Tochter mitzubringen und sie frei zu beschulen.
Im Laufe der Jahre wurde J. ruhiger, sicherer und konzentrierter. Sie fing sogar nebenbei mit einer Lehrerausbildung an. Als ihr Schwager, der ihre Ausbildung bezahlte, ein neues Motorrad kaufte, wurde dieses von Dieben gestohlen. Da er seine Haupteinnahmequelle, nämlich das Motorrad, nicht einfach den Banditen überließ, ermordeten sie ihn. Nun wußte J. nicht mehr wie sie ihre Ausbildung weiter bezahlen sollte. Sie bat uns um Hilfe und wir bezahlten bis zu ihrem Abschluss das Schulgeld für ihre Lehrerausbildung. Von der Betreuerin im Kindergarten stieg sie auf zur Lehrerin in der Junior-Grundschule und jetzt ist sie eine engagierte Lehrerin in der Senior-Grundschule. Ihre kleine Tochter von damals hat in diesem Jahr ihren Grundschulabschluss bei uns gemacht und die Aufnahmeprüfung in das beste Gymnasium in Enugu bestanden. Was wäre aus den beiden ohne Ihre Hilfe für uns geworden?

In unseren Einrichtungen in Enugu und Ihiala haben wir insgesamt 115 MitarbeiterInnen. Viele Menschen haben durch uns Arbeit und dadurch ein regelmäßiges Einkommen bekommen. Sie werden durch die Arbeit mit behinderten Kindern nicht reich aber sie können mit Anstand ihr Leben meistern.
In unserem Zentrum in Enugu mit Kindergarten, Grundschule und Werkstätten fördern wir zur Zeit etwa 480 Kinder, Jugendliche und Erwachsene von 3 – 30 Jahren. Unser Büro ist für Familien, die Rat suchen, immer offen. Ohne Entgelt beraten wir Eltern von Kindern mit verschiedenen Problemen und Behinderungen. In der integrativen Dorfschule in Ihiala werden auch in diesem Jahr wieder 530 Kinder im Kindergarten und der Grundschule unterrichtet.

Im nächsten Jahr können wir unser 25-jähriges Bestehen feiern. Zusammen mit der Elternvereinigung unseres Zentrums wollen wir dieses Fest gestalten. Im Jahr 2002 half unsere Elternvereinigung beim Wiederaufbau der Schulmauer, die auf einer Länge von etwa 50 Metern während eines Gewittersturms einfiel. In diesem und dem nächsten Jahr will die Elternvereinigung die Straße zu den Werkstätten, die in einem sehr schlechten Zustand ist, ausbessern und ausbauen, soweit es ihre finanziellen Mittel ermöglichen. Unsere Elternvereinigung beauftragte mich allen unseren Spendern und FreundInnen einen großen Dank für die treue Unterstützung ihrer Kinder auszusprechen. Unsere Eltern sind Ihnen allen sehr dankbar.

Eine freudige Mitteilung bekamen wir im Juli 2003 von den "Sternstunden" des Bayerischen Rundfunks. Sie wollen uns über einen Zeitraum von zwei Jahren mit 15.000,- Euro fördern. Wir sind alle sehr erfreut über diese gute Nachricht und danken auch Frau Irmengard Schaller und Frau Hildegard Stimpfle, die sich um diese Förderung bemüht und dafür eingesetzt haben.

Im Namen unserer Kinder und MitarbeiterInnen möchte ich Ihnen nochmals von Herzen für Ihre Hilfe im Jahr 2003 danken. May God bless you and reward you all! Wir hoffen, auch im Jahr 2004 mit viel Engagement weiter arbeiten zu können und versprechen Ihnen Ihre Spenden sinnvoll zum Wohl unserer Kinder, die einer speziellen Förderung bedürfen, zu verwenden.
Wir wünschen Ihnen allen ein friedvolles Weihnachtsfest und ein gutes, glückliches und zufriedenes neues Jahr.

Ihre
Hildegard Ebigbo




2002

Enugu, im November 2002
Liebe Freunde und Förderer unserer Kinder mit Behinderungen am Therapeutic Day Care Centre in Enugu – Nigeria!

auch in diesem Jahr möchten wir Ihnen unseren traditionellen Rundbrief rechtzeitig vor Weihnachten senden und Ihnen von unserer Arbeit berichten.

Darf ich Ihnen zuerst eine wahre Geschichte erzählen?
Im Januar 1996 wurde im benachbarten "Anambra State" ein kleines Mädchen mit einer ausgeprägten Mißbildung im Gesicht und am Kopf geboren. Das Baby hatte eine Lippen-, Kiefer-, Gaumenspalte; die Oberlippen waren nur ansatzweise vorhanden, das linke Auge war nicht ausgebildet, das rechte Auge nicht nach vorne, sondern seitlich gerichtet, Nase und Stirnknochen waren überhaupt nicht entwickelt. Die bis heute unbekannte Mutter war vermutlich vom Anblick dieses Neugeborenen, das zusätzlich wegen der Missbildung nicht saugen konnte, so schockiert, dass sie das Kind in der Nähe eines großen Krankenhauses im Alter von 2 Tagen aussetzte. Dort verbrachte das Mädchen die ersten 5 Jahre ihres Lebens in einer Nische. Mitleidige Krankenschwestern gaben ihr flüssige Nahrung, die sie schlucken konnte und tauften sie auf den Namen Queen (Königin). Besucher des Krankenhauses fürchteten sich vor ihr und Schwangere, die zur Vorsorgeuntersuchung ins Krankenhaus kamen, mieden ihren Blick, da sie befürchteten, ihr Ungeborenes könnte mit der gleichen Mißbildung zur Welt kommen. Das Mädchen wurde groß und kräftig und konnte endlich im Alter von 5 ½ Jahren, durch die Mithilfe des "Anambra State", zur chirurgischen Behandlung in die Schweiz gebracht werden. Ein Schweizer Arzt, der ihr Foto sah, hatte sich bereit erklärt, sie ohne Honorar zu operieren. Die Krankenhauskosten wurden von einer Schweizer Organisation übernommen. Innerhalb von 6 Monaten führte man 3 Operationen durch. Das stolze Ergebnis können Sie auf dem Foto bewundern. Während ihres Aufenthaltes in der Schweiz sprach Queen zum ersten Mal in ihrem Leben, ihrer Umwelt entsprechend französisch.
Die große Frage war nun, wie solle Queens weiteres Leben verlaufen? Unsere Einrichtung, das T.D.C.C., wurde angesprochen, ob wir helfen koennten sie zu rehabilitieren? Wir sagten unter bestimmten Voraussetzungen gerne "Ja". Der Heimatstaat von Queen erkärte sie zum Kind des "Anambra State", adoptierte sie und stellte ihr gleichzeitig eine junge Frau als ständige Betreuerin zur Seite. So kam Queen im Mai 2002, im Alter von 6 Jahren und 5 Monaten zu uns. Sie war sehr unsicher im Gehen, sprach kein Wort Englisch oder Igbo (Heimatsprache) und musste noch zum Teil gefüttert werden. Sie zeigte sehr viel Interesse an ihrem Gesicht und liebte es, sich häufig im Spiegel zu betrachten. Seitdem sind 6 Monate vergangen und Queen hat in dieser Zeit unglaublich viel gelernt. Sie grüßt in Englisch, spricht Worte in Englisch und Igbo nach, malt gerne, isst selbständig, spielt mit anderen Kindern und freut sich ihres Lebens. Sie kann sogar schon einige Buchstaben erkennen. Wir schätzen uns glücklich diesem Kind helfen zu dürfen.

Unsere Ausgaben für Gehälter werden bis zum Jahresende 8 Millionen Naira sein, das sind etwa 66.670,-- Euro.
Für die Schulfahrzeuge, Essen der Kinder in den Wohnheimen, kleinere Reparaturen, einfache Büro- und pädagogische Materialien werden wir bis Ende 2002 etwa 2,5 Millionen Naira ausgeben, das sind etwa 20.830,-- Euro.
Um unseren täglichen Schulalltag bestreiten zu können, benötigen wir also insgesamt für das Jahr 2002, 10,5 Millionen Naira oder 87.500,-- Euro. Auffallend dabei ist, dass wir für Gehälter mehr als das Dreifache ausgeben, als für alles andere zusammen. Das entspricht der Realität unserer Schule. Um gute MitarbeiterInnen zu behalten, müssen die Bedingungen attraktiv sein und ständig verbessert werden. Viele von ihnen sind bereits seit mehr als 10 - 15 Jahren bei uns. Für die Arbeit mit unseren Kindern ist der große Erfahrungsreichtum von unsagbarem Wert. Hinzu kommt, dass viele von unseren LehrerInnen, während sie bei uns in der Schule arbeiten, gleichzeitig eine pädagogische Berufsausbildung an verschiedenen Instituten absolvieren. Wenn diese uns nach Beendigung der Ausbildung verlassen würden, wäre dies ein großer Verlust für uns.

Durch Beiträge von den Eltern und dem Verkauf von Produkten aus den Werkstätten werden wir im Jahr 2002 Einnahmen in Höhe von 6 Millionen Naira haben, dies entspricht 50.000,-- Euro. Wir haben also eine Diskrepanz von 4,5 Millionen Naira, etwa 37.500,-- Euro.

Im 1. Quartal 2002 hatten wir einen Spendenrekord von 13.274,14 Euro. Das Päpstliche Missionswerk der Kinder in Aachen (PMK) erhöhte die Spende um 4.645,95 Euro (35%) auf 17.920,09 Euro. In dieser großen Spende ist der Erlös aus der einmaligen Benefizveranstaltung zur Feier des 10-jährigen Bestehens des Wörter Frauenchors e. V. im November 2001 in Höhe von 17.335,30 DM enthalten. Meiner ehemaligen Klassenkameradin Frau Erika Ulmer, der Chorleiterin des Wörter Frauenchors, Frau Heidelore Wiest, und der Vorsitzenden des Chors, Frau Hannelore Engelfried, möchte ich hiermit sehr herzlich für ihren Einsatz danken.

Ein weiterer Grund für das große Spendenaufkommen im 1. Quartal 2002 ist der Zuschuss von 3.581,63 Euro, den wir von der U.N. "Womens Guild" in Genf erhalten haben. Den U.N. Frauen sowie Frau Rita Seibert und Regine Lewalter, die für uns diese internationale Spende vermittelt haben, möchte ich herzlich danken. Durch Fam. Kolb in Fremdingen wurde diese Spende ermöglicht und an dieser Stelle soll der Fam. Kolb ein großes "Danke" ausgesprochen werden für langjährige, intensive Unterstützung.

Danken möchte ich ebenso der Pfarrgemeinde Güntersleben, welche auch im Jahr 2002 das Sternsingergeld, über das PMK Aachen, an unsere Einrichtung weitergeleitet hat.

Vom 01.04. – 31.07.2002 hatten wir ein Spendenaufkommen von 8.414,27 Euro. Das PMK in Aachen erhöhte diese Spende um 35 % auf 11.360 Euro.

Ein besonderer Dank geht an das PMK (Päpstliches Missionswerk der Kinder in Aachen), welches sich bereit erklärt hat, uns weiterhin zu fördern. Die Bezuschussung wird zwar nicht mehr wie im Vorjahr 50 % betragen, doch sind wir für jede Hilfe dankbar.

In diesem Zusammenhang darf ich nicht die einmalige Spende des PMK über 2.000,-- Euro, für das Dach unserer Schulhalle in der Integrativschule in Ihiala, vergessen. Durch Vermittlung unserer treuen Freundin Sabine Metter kam diese Hilfe zustande. Wir fühlten uns durch diese Spende so ermutigt, dass wir nicht nur das Dach fertig stellten, sondern aus Rücklagen auch die Decke einzogen, die Halle innen und außen verputzten, den Boden betonierten und Holzfenster sowie Türen anbrachten. Die letzte Schulfeier im Juli fand in dieser Halle statt und wir waren sehr stolz darauf.

Im Jahr 2002 sollen wir, nach beinahe 24-jährigem Bestehen unserer Einrichtung, eine einmalige Bezuschussung durch den Staat Nigeria bekommen. Aus dem "Education Tax Fund" (Bildungssteuerfond) sollen wir einen Zuschuss von 2,5 Millionen Naira bekommen, dies entspricht etwa 20.830,-- Euro. Hiermit möchten wir zusätzliche Toiletten für den Kindergartenbereich bauen, 9 Klassenzimmer renovieren, 2 neue Computeranlagen sowie neue Fachbücher für die Bücherei erwerben. Die Kostenvoranschläge wurden eingereicht und nun warten wir auf die Auszahlung der Mittel.

Im nächsten Jahr sollen in Nigeria Wahlen stattfinden. Gouverneure, Abgeordnete sowie der Präsident werden neu gewählt. Wir hoffen, dass die Wahlen ohne größere Auseinandersetzungen verlaufen werden.

Nigeria fällt leider viel zu oft in den Schlagzeilen in Deutschland negativ auf, vor allem wegen der islamischen Gesetzgebung (Sharia) im Norden. Nigeria besteht etwa zu gleichen Teilen aus Moslems, welche im Norden ansässig sind und Christen, die im Süden leben. Das Steinigen von Frauen, die uneheliche Kinder zur Welt bringen, das Abhacken von Händen bei Diebstahl sowie andere drastische Maßnahmen, werden von vielen Nigerianern und der jetzigen Bundesregierung stark verurteilt. Wir sind zuversichtlich und hoffen, dass sich Nigeria weiterhin positiv entwickelt. Die Ansätze sind vor allem im privaten Sektor vorhanden, in welchem unzählige Initiativen und Organisationen, die sich mit Menschenrechten und Hilfen für Frauen und Kinder befassen, engagiert sind.

Auch in diesem Jahr hatten wir Volunteers und PraktikantInnen aus Deutschland zu Besuch. Die meisten von ihnen bleiben zwischen 3 und 6 Monaten bei uns. Sie haben hier die Möglichkeit eine andere Kultur sowie deren Menschen kennen zu lernen und wir profitieren von dem Wissen und den Erfahrungen, welche sie aus Europa mitbringen.

In unserem Zentrum in Enugu mit Kindergarten, Vorschule, Grundschule und Werkstätten, fördern wir zur Zeit etwa 460 Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die von 80 MitarbeiterInnen betreut werden. In der integrativen Dorfschule in Ihiala, werden im Kindergarten und in der Grundschule etwa 530 Kinder unterrichtet. 30 LehrerInnen sind dort angestellt. Im Namen unserer Kinder und deren Eltern, sowie allen unseren MitarbeiterInnen möchte ich Ihnen von ganzem Herzen für Ihre Unterstützung und Hilfe in diesem Jahr danken. Fast täglich hören wir den Ausruf: "Was würde ich ohne diese Schule mit meinem Kind anfangen" von unseren Eltern. Die Mutter eines 10-jährigen

Der Vositzenden des Fördervereins, Frau Irmgard Schaller, der Schriftführerin Verena Nitsche, der Schatzmeisterin Elvira Weiß und den anderen Mitgliedern des Fördervereins danken wir für ihren Einsatz und ihre Mühe. Wir wissen, dass sie wertvolle Zeit und Energie für uns investieren.

Allen, schon seit Jahren treuen Spendern, danken wir sehr herzlich. Nur mit Ihrer Hilfe können wir unsere Arbeit weiterführen.

Ein besonderer Dank geht an meine Heimatgemeinde Fremdingen, in der ich bei meinen Besuchen immer willkommen bin, sowie an die Gemeindeverwaltung in Fremdingen für die Führung des Spendenkontos.

An dieser Stelle möchte ich auch meinem Mann, Prof. Dr. Peter Ebigbo, für seine stetige Unterstützung und Hilfe für das T.D.C.C. danken. Vor allem wenn es sich um "offizielle Angelegenheiten" handelt, ist er für uns durch seinen Einfluss unentbehrlich und ein wichtiger Botschafter des T.D.C.C.

Wir versprechen Ihnen allen mit Engagement weiter zu arbeiten und Ihre Spendengelder zum Wohle unserer Kinder sinnvoll zu verwenden.

Möge Gott Sie in dieser Advents- und Weihnachtszeit segnen und Ihnen auch im Jahr 2003 viel Kraft geben.

Ihre
Hildegard Ebigbo




2001

Enugu, im November 2001
Liebe Freunde und Förderer unserer Kinder mit Behinderungen am Therapeutic Day Care Centre in Enugu – Nigeria!

Das Jahr 2001 geht mit Riesenschritten dem Ende zu und wir wollen nicht versäumen, Ihnen unseren traditionellen Rundbrief zu senden. Wir sind dankbar für ein gutes Jahr ohne schwerwiegende Unfälle oder Zwischenfälle. Das ist nur möglich, wenn die Schutzengel den Kindern an der Seite stehen und wachsam sind.

Im Jahr 2001 werden wir durch Beiträge von den Eltern unserer Kinder voraussichtlich

Unsere Ausgaben für das Jahr 2001 sehen wie folgt aus:
Gehälter: 5.400.000,00 Naira, etwa 98.181,00. DM Für die Schulfahrzeuge, Essen der Kinder, kleine Reparaturen und einfache Büro– und pädagogische Materialien insgesamt etwa 2.100.000,00 Naira, das entspricht etwa 38.181,00 DM. Größere Anschaffungen oder Reparaturen sind darin nicht enthalten. Insgesamt werden wir also voraussichtlich 7.500.000,00 Naira, etwa 136.363,00 DM Ausgaben für das Jahr 2001 haben, während unsere Einnahmen 74.545,00 DM sein werden. Wir haben also eine Minusdiskrepanz von 61.818,00 DM. An Spenden haben wir für das Jahr 2001 von Januar bis einschließlich September die Summe von 37.272,49 DM erhalten. Wenn das Päpstliche Missionswerk der Kinder diese Summe um 50 % erhöht, dann werden es 55.908,00 DM sein. Das vierte Quartal für 2001 steht noch aus, so dass wir hoffen, unsere Mindestausgaben abdecken zu können.

Noch ein paar Statistiken:
In der Schule in Enugu fördern wir in Kindergarten, Volksschule und Werkstätten 450 Kinder, Jugendliche und Erwachsene im Alter von 3 bis 30 Jahren. Etwa 80 % der Klienten sind behindert, nur 20 % nicht behindert. 80 MitarbeiterInnen sind dort beschäftigt, einschließlich Fahrer, Köchinnen, Wächter, Handwerker etc. In der Dorfschule in Ihiala unterrichten wir in Kindergarten und Volksschule etwa 500 Kinder im Alter von 3 bis 14 Jahren, nur etwa 5 bis 8 % der Kinder dort sind behindert und 30 LehrerInnen beschäftigt.

Es war uns möglich, die Gehälter unserer MitarbeiterInnen so zu erhöhen, dass kaum welche kündigten. Viel Idealismus wird von unseren LehrerInnen trotzdem verlangt, denn, wenn sie beim Staat arbeiten würden, könnten sie das Drei- bis Vierfache verdienen. Der Staat hob die Gehälter aller Staatsbediensteten beträchtlich an, was zur Folge hatte, dass auch die Preise speziell für Lebensmittel stark anstiegen.

Obwohl die Demokratie in Nigeria bereits zweieinhalb Jahre alt ist, hat sich für den Normalbürger kaum etwas verbessert. Es gibt vielleicht einige ausgebaute Strassen mehr, aber die Stromversorgung bricht immer noch regelmäßig zusammen und die Wasserversorgung ist selbst in den Großstädten total unzuverlässig. Im sehr guten Fall läuft das Wasser in den Leitungen einmal pro Woche, im guten Fall einmal pro Monat und im schlechten Fall einmal in sechs Monaten oder einmal im Jahr, oder überhaupt nicht. Ein immer wiederkehrendes Problem sind in Nigeria die Unruhen zwischen Christen und Moslems im Norden. Nigeria hat etwa 120 Millionen Einwohner, davon sind etwa 60 Millionen Moslems und die anderen 60 Millionen Christen oder sie gehören Naturreligionen an. Im Norden leben hauptsächlich die Moslems und im Süden hauptsächlich die Christen, aber es findet auch eine Vermischung statt. Viele Händler, die im Norden leben, kommen aus dem christlichen Süden. Oft werden die Unruhen durch fundamentalistische Moslems angeheizt und für politische Zwecke ausgenutzt. Mehr und mehr Staaten im Norden Nigerias führen die moslemische Gesetzgebung (Sharia) ein. Dies führt häufig zur Regression anstatt zur Weiterentwicklung. Der Fall der Siebzehnjährigen, die zwei Wochen nach der Geburt ihres unehelichen Kindes öffentlich ausgepeitscht wurde, ging um die Welt. Dem männlichen Erzeuger des Kindes wurde kein Haar gekrümmt. In manchen Städten des Nordens dürfen Frauen nicht auf den Motorrädern sitzen, die als beliebtes ‘Taxi‘ verwendet werden. Sie dürfen nur in für Frauen designierten Taxis und Bussen mitfahren. Die Problematik zwischen Christen und Moslems in Nigeria wird nicht einfach zu lösen sein.

Auch in diesem Jahr hatten wir Volunteers und PraktikantInnen aus Deutschland zu Besuch. Die meisten bleiben zwischen drei und sechs Monaten bei uns. Sie haben die Möglichkeit, eine andere Kultur und deren Menschen kennenzulernen und wir profitieren von ihrem neuesten Fachwissen, das sie direkt an unsere MitarbeiterInnen vermitteln können.
Meine Cousine, Hildegard Stimpfle aus Maihingen, Lehrerin seit ca. siebzehn Jahren, verbringt zur Zeit einen Teil ihres Sabbatjahres bei uns. Sie wird aus ihrer Sicht den pädagogischen Aspekt unserer Einrichtung beschreiben:
"Schon beim ersten Betreten fiel mir die kinderfreundliche Anlage des Schulgeländes auf und ich genieße es seither jeden Morgen, zu beobachten, wie es sich mit Leben füllt, wenn die Buben und Mädchen in ihren gelben und blauen Schuluniformen zum Eingangstor hereinströmen oder mit den Schulbussen hergefahren werden. Ein quirrliges Treiben beginnt: Schüler kehren mit ihren aus getrockneten Palmzweigen hergestellten Besen abgefallene Blätter, Zweige oder Früchte von den vielen Bäumen und Sträuchern zusammen, die den Schulhof begrünen. Kräftigere Kinder holen in Eimern Wasser aus dem Brunnen und tragen es in ihre Klassenzimmer, wieder andere sorgen für das nötige Trinkwasser. Die ganz lebhaften toben sich durch Ballspiele auf dem Sportplatz oder auf den verschiedensten Spielgräten beim Klettern, Hangeln, Schaukeln, Rutschen und Wippen aus. Ruhigere Kinder beschäftigen sich in den großen runden Sandkästen, unterhalten sich auf den schattigen Sitzbänken oder füttern die Schafe, Ziegen und Hennen im angrenzenden Freigehege. Könnte auch ein gut durchdachter Schulhof in Deutschland sein, wenn da nicht noch etwas ganz Besonderes zu beobachten wäre: Love and Care – das Motto der Schule. Da holt eine Lehrerin mit dem Rollstuhl ihre Schülerin vom Bus ab und fährt sie ins Klassenzimmer, zwei Jungen helfen ihrem gehbehinderten Mitschüler, schneller voranzukommen, hörende Kinder unterhalten sich mit Hörbehinderten durch Zeichensprache. Lern-, geistig- oder mehrfachbehinderte Kinder mit Down-Syndrom oder Autisten und viele normal entwickelte Kinder gehen ganz ungezwungen und selbstverständlich aufeinander zu und teilen sich auf ihre eigene Weise mit. Die Tür zum Büro der Schulleiterin steht allen offen und besonders für die Buben vom Workshop ist die persönliche morgendliche Begrüßung ein wichtiges Ritual. Ohne erkennbares Zeichen leert sich der Schulhof wieder und bald sind aus den Klassenzimmern die Morgenfeiern zu hören mit Liedern, Gebeten und Musik. Love and Care – nicht nur im zwischenmenschlichen Bereich, sondern auch bezüglich der Didaktik und Methodik des Unterrichtens. Die Lerninhalte entsprechen den staatlichen Lehrplänen des englischen Schulsystems mit Nursery und Primary School. Durch einen konsequenten Erziehungsstil mit Strenge und Regeln und durch die verwendeten Schulbücher und Arbeitshefte ist ein erfolgreicher Unterricht möglich. Besonders erstaunt bin ich über die Vielzahl an pädagogischem und therapeutischem Lernmaterial, das für die Kinder im Laufe der Jahre hergestellt und angeschafft wurde, um ihre individuelle Förderung voranzubringen. Der Unterricht in kleinen Gruppen bzw. in kleinen Klassen erleichtert den Lehrern die Einzelbetreuung, vor allem der behinderten Schüler. Umarmungen, Lob, Ermutigung und Belohnung stärken nicht nur ihr Selbstwertgefühl, sondern geben ihnen eine Würde, die sie weit über ihre alltäglichen Erfahrungen hebt. Zudem erhalten Hör- und Sprachbehinderte regelmäßig ein spezielles Sprechtraining, zwei Krankenschwestern machen Übungen mit Körperbehinderten und es finden täglich zusätzliche Leselernkurse statt. Pädadgogisches Geschick und eine große Beobachtungs- und Urteilsfähigkeit wird den Lehrern abverlangt, denn in ihren – bezüglich des Alters und der Behinderung – stark gemischten Klassen können die Schüler ganz unbürokratisch je nach Leistungsstand und Lernfortschritt ein weiteres Jahr in der Klasse bleiben oder in die nächsthöhere Jahrgangsstufe vorrücken. In regelmäßiger Supervision und in den wöchentlich stattfindenden Lehrerkonferenzen werden dabei Entscheidungshilfen gegeben. Love and Care – ein nachdenkenswertes Motto, nicht nur für eine Schule, die sich um die Integration behinderter Kinder kümmert."

Die größten Probleme und Schwierigkeiten liegen für uns in folgenden Bereichen:

  • Viele Menschen sehen Kinder mit Behinderung und vor allem mit geistiger Behinderung immer noch als minderwertig an. Erziehung für solche lohnt sich nicht, da sie den Eltern, wenn diese älter werden, finanziell nicht zur Seite stehen können in Ermangelung an Versicherungen.
  • Die Infrastruktur in Nigeria steckt immer noch in einem Dilemma. Schlechte Straßen, sehr mangelhafte Trinkwasserversorgung und tägliche Stromausfälle machen das Leben nicht einfach.
  • Wir sind ständig unter Druck, die Gehälter unserer LehrerInnen und MitarbeiterInnen zu erhöhen, um sie zu motivieren und Abwanderung zu verhindern.
  • Für die Reparatur der Schulbusse gibt es nur gebrauchte Ersatzteile aus dem Ausland, die teuer sind und jederzeit wieder kaputtgehen können. Es gibt keine zuverlässige Autoversicherung, so dass die Schule ein sehr großes Risiko trägt mit dem Einsatz der Schulbusse. Im Oktober dieses Jahres fuhr einer unserer Fahrer mit dem Schulbus auf ein anderes Fahrzeug auf, den Sachschaden musste die Schule tragen. Zum Glück waren keine Kinder im Bus und im anderen Auto war niemand verletzt.

Im Namen unserer Kinder, aller MitarbeiterInnen und Eltern möchte ich Ihnen von ganzem Herzen für Ihre Unterstützung und Hilfe im letzten Jahr danken. Möge Gott Sie alle dafür belohnen!

Dem Vorstand und den Mitgliedern des seit einigen Jahren bestehenden Fördervereins danken wir für ihren Einsatz, Mühe und Energie, die sie in unsere Schule investieren. Er ist eine wichtige Lebensader für unsere Einrichtung geworden.

Vor allem möchte ich vielen treuen Spendern meiner Heimatgemeinde Fremdingen danken, ebenso der Gemeindeverwaltung mit dem Bürgermeister, Herrn Klaus Lingel, für die Führung des Spendenkontos.

Dem Päpstlichen Missionswerk der Kinder in Aachen gebührt unser tiefer Dank für die Aufstockung der Spenden um 50%.

Auch der Gemeinde Güntersleben danken wir vielmals für die gesamte Spende der Sternsinger vom Jahr 2000 an unser Zentrum.

Wir versprechen Ihnen, mit Engagement unsere Arbeit weiterzuführen und Ihre Spendengelder sinnvoll zu verwenden.

Mit herzlichen Grüßen
Hildegard Ebigbo




2000

Nigeria, 22nd November 2000

Zum baldigen Jahresende wollen wir all denen, die uns in diesem Jahr unterstuetzt haben, unseren traditionellen Rundbrief schicken und ueber unsere Arbeit berichten.

Wie wir Ihnen im letzten Rundbrief mitteilten, feierte unsere Einrichtung im Dezember 1999 ihr 20-jaehriges Bestehen, im Januar wurden wir bereits 21 Jahre alt. Die Feier war sehr erfolgreich, viele der eingeladenen Gaeste kamen auch aus Regierungskreisen. Die Frau des Gouverneurs von Enugu State kam, und die Frau des Gouverneurs von Ebonyi State (ein Nachbarstaat) vertrat die Frau des Praesidenten von Nigeria. Durch sie versprach die Frau des nigerianischen Praesidenten Mrs. Stella fuer verschiedene Bereiche unserer Arbeit. Leider wurden bis jetzt keine Versprechungen erfuellt.

Unsere taeglich anfallenden Ausgaben werden sich fuer das Jahr 2000 auf rund 6 Millionen Naira belaufen, das sind etwa 120.000 DM. Darin enthalten sind 1. Gehaelter, 2. Benzin/Diesel/Unterhalt der Fahrzeuge, 3. Versorgung der Kinder in den Wohnheimen - Essen, Wasser, Medizin etc., 4. Unterhalt der Gebaeude. Neuanschaffungen sind darin nicht enthalten.

Etwa 1/3 der laufenden Kosten, das sind 2 Millionen Naira (etwa 40.000 DM), koennen wir in diesem Jahr in Nigeria selbst aufbringen durch Schulgelder, die die Eltern bezahlen und durch Spenden.

Fuer 2001 erwarten wir, dass unsere laufenden Kosten auf mindestens 8 Millionen Naira (etwa 160.000 DM) steigen werden. Diese werden sich durch allgemeine Preiserhoehungen, hauptsaechlich aber durch Gehaltserhoehungen der MitarbeiterInnen ergeben. Das Mindesteinkommen von Regierungsangestellten wurde in Nigeria am 01.05.2000 von 3.500 Naira auf 6.500 Naira (etwa 130 DM) erhoeht, also beinahe verdoppelt. Fuer uns bedeutet das, dass auch wir die Gehaelter unserer MitarbeiterInnen gewaltig erhoehen muessen.

Wir hoffen, dass wir im Jahr 2001 3 - 3,5 Millionen Naira im Land selbst aufbringen koennen (etwa 60.000 bis 70.000 DM). Daraus folgt, dass wir ein Defizit von 90.000 DM haben werden. Wenn wir wie bisher weiter arbeiten wollen, werden wir weiterhin auf Ihre Spenden angewiesen sein. Wenn man unser Budget fuer ein Jahr betrachtet, muss man im Auge behalten, dass wir mit dem Geld im Kindergarten, in der Sondervolksschule und in den Beschuetzenden Werkstaetten in Enugu etwa 450 Kinder/Jugendliche betreuen, 90 davon auch noch in den Wohnheimen. Etwa die Hälfte der Kinder muss taeglich mit den Bussen, transportiert werden. Individuelles Sprachtraining und individueller Leselernunterricht sind im Budget auch mit eingeschlossen.

In der Dorfschule in Ihiala betreuen wir etwa 400 Kinder in Kindergarten und Volksschule, etwa 10 % der Kinder dort sind behindert. Auch die Ausgaben fuer diese Schule sind in unserem Finanzplan enthalten.

Es war uns in diesem Jahr moeglich fuer 1.100.000 Naira (etwa 22. 000 DM) einen gebrauchten 608 Mercedes-Bus anzuschaffen, der dringend notwendig war. In Europa werden diese Fahrzeuge hauptsaechlich als Lieferwagen verwendet. Wenn sie dann gebraucht nach Nigeria verkauft werden, bauen unsere lokalen Handwerker Fenster und Sitze ein. So entsteht aus einem ehemaligen Transporter ein Schulbus.

Diese Anschaffung haetten wir uns nicht leisten koennen, wenn uns die Caritas in Freiburg nicht eine einmalige Spende von 10.000 DM dafuer gegeben haette. Der Grossteil des restlichen Geldes kam von Ihren Spenden.

Die Mehrzweckhalle in Enugu, die mit grosser Hilfe von verschiedenen Schulen aus Freising und Moosburg bis zum Rohbau einschliesslich des Daches gebaut werden konnte, wird von unserer Eltern-Lehrer-Vereinigung langsam fertig gestellt. Die ESG und KSG (Evangelische und Katholische Studentinnen und Studentengemeinde in Freising) haben dafuer Baenke, Stuehle und einige Tische gespendet.

Ein Sorgenkind ist fuer uns noch die Mehrzweckhalle an der integrativen Schule in Ihiala. Nachdem der Lions-Club Illertissen das Fundament und die Mauern finanziert hat, brauchen wir Gelder fuer das Dach, Fenster und Tueren, damit die Halle zumindest begrenzt verwendet werden kann, z. B. fuer Elterntreffen, Oeffentlichkeitsarbeit.

Unsere Einrichtung hat auch in diesem Jahr ihre MitarbeiterInnen bei der Weiterbildung unterstuetzt, sei es an Lehrerausbildungsstaetten oder an Universitaeten. Wir sind auch immer offen fuer nigerianische und deutsche StudentInnen, die den praktischen Teil ihrer paedagogischen, psychologischen oder sozialen Ausbildung bei uns ableisten. Zur Zeit haben wir auch wieder 2 PraktikantInnen aus Deutschland, die ihre praktischen Erfahrungen fuer den Studiengang "Soziale Arbeit" bei uns sammeln.

Ausserdem bilden wir zur Zeit auch 5 MitarbeiterInnen aus 2 nigerianischen Behindertenschulen weiter. Diese Einrichtungen werden in abgelegenen Gebieten - aufgebaut und stehen unter der Traegerschaft von Kirchen. Diese Art von Entwicklungsarbeit leisten wir nebenbei schon seit Jahren.

Auf dem Gebiet der Integration und "Inclusion" hat unsere Einrichtung Vorbildcharakter in Nigeria. Nachdem die Dorfschule in Ihiala mit Erfolg als Integrationsschule aufgebaut wurde, ist es uns gelungen, in der Schule in Enugu (urspruenglich nur fuer Behinderte gegruendet) nichtbehinderte Kinder auf Kindergarten- und Sondervolksschulebene zu integrieren. Nichtbehinderte Kinder aus der Nachbarschaft, Geschwister von behinderten Schulkindern und Kinder unserer MitarbeiterInnen geniessen inzwischen den Schulbesuch bei uns. Nach der Grundschulausbildung bei uns wechseln sie ohne Probleme in die normale Realschule und erwerben sich dort gute Noten, wie unsere Nachsorge gezeigt hat.

Zur Illustration unserer Arbeit moechte ich Ihnen den Fall von "Sunday" kurz vorstellen. Er ist 21 Jahre alt, hochgradig hoer-und sprachbehindert und kam mit 5 Jahren zu uns. Er stammt aus einer armen Familie und hat etwa 25 Geschwister von denen noch zwei weitere behindert sind. Nach Kindergarten und Besuch der Sondervolksschule bei uns lernte er in unseren Werkstaetten naehen und seit etwa 6 Monaten arbeitet er nun in einer Schneiderei gegen Entgelt (er naeht sehr ordentlich, aber langsam) und wir hoffen, dass wir fuer ihn in etwa 1 - 2 Jahren eine eigene kleine Schneiderstube auf dem Markt eroeffnen koennen. Dann wird er selbstaendig arbeiten und leben.

Politische Lage: Das erste mal seit 17 Jahren haben wir wieder einen gewaehlten Praesidenten, ein Christ aus dem Suedwesten. Die moslemische Opposition aus dem Norden ist sehr stark und es faellt ihnen nicht leicht, die politische Macht aufzugeben. Mehr und mehr Staaten im Norden haben bereits oder wollen noch das Sharia-Gesetz einfuehren. Ein Beispiel dieser moslemischen Rechtsprechung ist, wenn ein Mann stiehlt, soll ihm dafuer die rechte Hand abgehackt werden. Aber die Staaten Sued-Nigerias wehren sich gegen eine derartige Gesetzgebung und verlangen, dass auch in den Staaten die allgemeine nigerianische Rechtsprechung gilt.

Ein weiteres grosses Problem fuer die jetzige demokratische Regierung sind die Oelgebiete in Sued-Sued-Ost-Nigeria. Die Bewohner dort, vor allem die jungen Menschen, wollen eine weitere Ausbeutung durch die Erdoelkonzerne und die Regierung Nigerias nicht weiter hinnehmen. Sie wehren sich dagegen durch Sabotage, Zerstoerung von Oelleitungen, Entfuehrung von Bediensteten etc.

Haeufig werden Leitungen angezapft und das Benzin gestohlen, was dann oft zu Explosionen führt, die wiederum viele Menschenleben kosten. Die Zerstoerung der Umwelt in den Erdoelgebiete ist sehr weit voran geschritten und die kommenden Generationen werden dort zum grossen Teil keine Lebensgrundlage mehr haben. Leider ist das schwarze Gold fuer viele NigerianerInnen eher zu einem Fluch als zu einem Segen geworden.

Wie Sie durch Ihre Spendenbescheinigungen erfahren haben, ueberweist die Gemeinde Fremdingen Ihre Spenden und Patenschaften an das Kindermissionswerk in Aachen. Dort werden Ihre Spenden um 50 % aufgestockt und dann auf das Spendenkonto unserer Einrichtung ueberwiesen. Das PMK stellt auch Ihre Spendenbescheinigungen aus. Wir moechten dem Paepstlichen Missionswerk der Kinder in Aachen herzlich fuer ihre Hilfe und Unterstuetzung danken, die sehr wichtig fuer uns geworden ist. Wir von unserer Seite senden dem Missionswerk genaue finanzielle Berichte, wofuer wir Ihre Gelder verwendet haben.

Auf keinen Fall versaeumen möchte ich, meiner Heimatgemeinde Fremdingen fuer die gute Zusammenarbeit und die puenktliche, kostenlose und genaue Erledigung aller anfallenden Bueroarbeiten herzlich zu danken. Besonderen Dank auch an die FremdingerInnen, die uns seit vielen Jahren treu unterstuetzen.

Allen unseren Spendern, den einmaligen, regelmaessigen und den Patenschafts-Spendern, danken wir von ganzem Herzen. Dieser Dank kommt von unseren Kindern, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und den Eltern.

May God bless, you all!

Zum Schluss moechten wir Ihnen allen ein gesegnetes Weihnachtsfest, Zufriedenheit und viel Glueck fuer das,- neue Jahr wuenschen. Nochmals vielen Dank fuer Ihre Hilfe und Unterstuetzung im Jahr 2000.

Im Namen aller unserer Kinder und Mitarbeiterlnnen gruesst Sie aus Nigeria

Ihre
Hildegard Ebigbo