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Traditionelles Outfit von Sunday

Ich bin fasziniert von den traditionellen Klamotten der Nigerianer. Mir gefallen die farbenfrohen Stoffe sehr. Also entschied ich mit kurzerhand mir selbst so ein Outfit schneidern zu lassen. Das ist hier kein Problem, da weder der Stoff noch das Schneidern teuer sind. Also ging ich auf den Markt und musste mich entscheiden, welcher Stoff mir am besten gefällt. Das ist bei der riesigen Auswahl keine leichte Sache aber letztenendes fand ich einen der mir sehr lag. Am darauffolgenden Montag machte ich mich also auf den Weg zu Sunday, dem Schneider, der im Workshop gelernt hat. Er hat seine kleine Schneiderei nicht weit vom TDCC entfernt. Er kannte mich bereits, da das nicht mein erster Besuch bei ihm war. Ich lernte ihn schon vorher kennen, als ich am Anfang meines Aufenthalts einmal mit Esther dort war. Da Sunday Taubstumm ist, musste ich mich mit Händen und Füssen verständigen, was aber kein Problem war. Sunday verstand sofort was ich wollte und nahm Maß. Schon am Donnerstag konnte ich mein traditionelles Outfit wieder bei ihm abholen. Als ich es dann anprobierte war ich sehr erfreut, dass es mir sofort gepasst hat. Ich bedankte mich herzlich bei Sunday und machte mich mit meinen neuen Klamotten auf dem Weg zur Schule. Ich hab mir ein schlichtes langärmliges Oberteil mit einer langen Hose machen lassen. Es blieb noch eine Menge Reststoff übrig, von dem ich mir inzwischen noch eine Mütze, eine kleine Tasche und eine kurze Hose hab machen lassen. Das mit der Tasche war eine lustige Sache. Ich habe eine Bauchtasche von Zuhause mitgenommen, um wichtige Utensilien wie Geldbeutel und Handy, sowie Geld direkt am Mann zu haben. Ich wollte noch so eine Bauchtasche haben und so zeichnete ich sie auf. Ich skizzierte alles mit Bleistift und erklärte somit Sunday wie ich mir das ganze vorstellte. Sunday machte sich an dir Arbeit und schneiderte mir meine Bauchtasche nur anhand der Skizze die ich ihm gab. Letzte Woche hab ich mir nochmal einen Stoff besorgt. Diesmal aber nicht auf dem Markt, sondern in einem Laden nicht weit von Sunday. Ich brauchte noch ein Geschenk für einen Freund in der Heimat und da dachte ich mir, eine afrikanische Hose ist da genau das richtige. Ich war sehr überrascht, als mir die Verkäuferin 1000 Naira zurückgab (ich hab mich im Preis verhört und statt 1700 Naira eben nur 700 bezahlt). Sunday verstand wie immer sofort um was es ging und schon drei Tage später konnte ich die fertige Hose bei ihm abholen. Wie auch beim ersten Mal ist auch von diesem Stoff noch einiges übrig. Natürlich will ich nicht den rohen Stoff mit nach Hause nehmen und somit werde ich mir noch irgendwas einfallen lassen, was Sunday dann für mich macht.